Projekt "Stolpersteine" auch in Buchenau

Der Kölner Künstler (Bildhauer) Gunter Demnig begann bereits 1992 mit seiner Aktion "Stolpersteine" um direkt vor Ort an die Greueltaten, die im 3. Reich an Juden, Sinti und Roma verübt wurden, zu erinnern.  Ausführliche Erläuterungern und Informationen zu diesem jetzt "weltweit größtem dezentralen Mahnmal" finden Sie in Wikipedia.

Nachdem Arnold von Bosse, ein Verwandter der Familie von Seckendorff, das Thema auch für Buchenau angeregt hatte, wurde am 18.11.11 in unserer Ortsbeiratssitzung positiv darüber abgestimmt und jetzt am 09.12.11 in der Gemeindevertretung Eiterfeld zugunsten des Projekts entschieden.

Es sollen für die letzten 5 jüdischen Einwohner unseres Ortes (Familie Rosenstock) 5 Steine vor ihrer letzten Wohnung in der Hermann-Lietz-Str. 3 in die Straße eingelassen werden. Die einzelnen Familienmitglieder wurden am 07.09.1942 deportiert und kamen in den Lagern Theresienstadt, Treblinka und Auschwitz 1942 bzw. 1943 ums Leben.

Die Finanzierung des Projekts soll durch Spenden erfolgen. Es werden insgesamt 600.- Euro benötigt. Die Dorfschelle selbst hat sich bereits als Spender registrieren lassen und hofft, dass sich möglichst viele Menschen an der Aktion beteiligen (das müssen nicht nur Buchenauer sein).

Wer sich an dem Projekt "Stolpersteine" beteiligen möchte wendet sich bitte an "Schloss Buchenau" Herrn Göbel persönlich oder unter Tel. 06672/919580.

Die Dorfschelle wünscht dem Projekt viel Erfolg und bedankt sich bereits jetzt bei allen, die mitmachen.


Die "Stolpersteine" wurden in Buchenau verlegt

Am 28.05.12 -Pfingstmontag- war es soweit: die Verlegung der erwähnten "Stolpersteine" konnte bei bestem Wetter durchgeführt werden. Die vorgesehene Uhrzeit der Verlegung war für 18:00 Uhr vorgesehen und bereits 2 Stunden vorher trafen sich die ersten Gäste unter der Linde am Pavillion des Scheck-Schlosses. Schlossherr Klaus Göbel hatte sein Gelände, Tische und Bänke zur Verfügung gestellt, Kaffee und Kuchen wurden ebenfalls von verschiedenen Teilnehmern gespendet und so kam ein gemütlicher Kaffee-Nachmittag zustande, den zahlreiche Besucher nutzen um sich bei herrlichem Wetter über die zu erwartende Verlegung der Steine zu informieren und zu unterhalten.
 
Kurz vor 18:00 Uhr begaben sich der Künstler Gunther Demnig (der die Steine verlegt) gefolgt von den anwesenden Repräsentanten der Lokal-Politik und den interessierten Zuschauern zum Haus Hermann-Lietz-Straße 3, wo die letzten jüdischen Mitbürger Buchenaus zuletzt gewohnt hatten und von wo sie letztendlich deportiert wurden (sie wurden in den KZ Auschwitz, Treblinka und Theresienstadt umgebracht).
 
Zum Gedenken an diese 5 Mitbürger wurden 5 Steine mit den Namen der Ermordeten in die Straße eingesetzt. Die Steine wurden von einheimischen und teilweise auch auswärtigen Bürgern gespendet und sollen nun immer an diese Vorfälle im 3. Reich erinnern.